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Spinnen geben Auskunft
Aus dem FarasJtologisohen Institut der Universität Bonn kommt die Meldung dass P.rof. LeK^ji^h^. damit viel,’ mit Hilfe von Spinnen paraa|^o^g,i^p1b1^ Nervengifte, efc^a S Hlnbliöl^Tr^f dl« Kinderlähmung, dië Schlafkr &nkhéit und die Syphiliij, nachzu\veiaen. \
Prof. Lèhmensick« Versuche machen eich die Erfahrung zunutze, dass Spinnen schon auf geringe Mengen eine« „Giftes, das sich in ihrem Körper befindet, mit einer charakteristischen Aenderung des Netzbaus Antworten.
pr. Peter N. Witt- von der Universität • Bern studiert seit einiger Zeit die Wirkung von hypnotischen und berauschenden Drogen, die teilweise als Arzneien ‘Verwendung finden, auf den Netzbau dér grossen Zilla-Splnne. Er füttert Zillaspinnen mit Fliegen, die in Benzedrin, Marihuana und andern Drogen getränkt worden sind, pie Spinnen machen darauf bei der Hierstellung ihrer kunstvollen Netze bestimmte… Wob- und Struktürfehler, die jeweils für! diq einzelnen, Drogen* charakteristisch sind. • Unter Bonzedrin Wirkung stehend- produ-> ziert die .Spinne züm Beispiel zwar ein Netz, das im Prinzip nicht sehr von derj normalen, Spiralform abweicht, doch zeigen die Fäden ein eigentümliches Zick-r-zack — vergleichbar dem Gang eines’ Man-hes, der zu. tief ins Glas geschaut hat.* ! Oder bei Marihuana-Gaben «vergisst» die Spinnen den.grössten Teil dpr âussern Spiralen, so dass das Fadengerüst nur Kalb besponnen bleibt..
Dr, Witt betont, dass sich aus seinen Spinnenversuchen ■ keinerlei Rückschlüsse auf die Wirkung derselben Arzneien und -Gifte im menschlichen Gehirn« ziehen lassen.^ Dass es sich bei seinen betrunkenen Spinnen aber nicht um : blefese wissenschaftliche Spielerei handelt, ‘.beweist die Nachricht aus Bonn: Spinnen sind;möglicherweise im Kampf gegen dié Krankheit wertvolle Gift?pet$kfcöréh..ff er.
die WELTWOCHE
Zürich, den 8. Juli 195»