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Die Spinne Zilla
(vgl. Nr. 23)
Herr PD. Dr. Peter N. Witt vom Pharmakologischen Institut der Universität Bern macht uns darauf aufmerksam, daß sich in die Reportage über die kaffeetrinkende Spinne Zilla ein bedauerlicher Irrtum eingeschlichen hat: Das Netz der Spinne Nr. 169 wurde nach Verabfolgung einer synthetischen Substanz und nicht nach schizophrenem Urin gebaut; dieser Urin ergab gerade keine Störungen im Netzbau. Es liegt hier eine Bildverwechslung vor, die uns zu falschen (weil nicht fundierten) Schlußfolgerungen verleitete: das Vorhandensein eines Wirkstoffes im Körper von Geisteskranken konnte im Spinnenversuch nicht nachgewiesen werden. Wir möchten diesen Irrtum richtigstfllen, damit nicht falsche Hoffnungen erweckt werden.
Im Gespräch mit Herrn PD. Dr. Witt erfuhren wir beiläufig, daß die Versuche mit der Spinne Zilla-x-notata nebenbei zu einer interessanten Feststellung geführt haben: die bernische Zilla baut in ihrem Netz mehr Radien als etwa die deutsche, niederländische oder südfranzösische Artgenossin! Man glaubte zuerst, das liege möglicherweise an der Bernerluft; als man aber Spinnen aus dem Ausland importierte, zogen diese in Bern nicht mehr Radien als in ihrer angestammten Heimat. Es liegt also an der Bemer- art, wenn bernische Spinnen besonders fleißig sind. Zum Ruhme der Mutzen sei dieser erbbeständige Fleiß der Berner Spinnen hier registriert. Die Bernerinnen sind allerdings zu bedauern; denn sie haben von allen geplagten Hausfrauen sich mit den dichtesten »Spinnhuppele« herumzuschlagen. Die Red.